Haiti / Dominikanische Republik
Jene Insel, auf der Christoph Kolumbus 1492 erstmals den Boden der „Neuen Welt“ betrat – damals Hispaniola genannt –, sieht sich seit Monaten mit einem wachsenden Widerstand der Bevölkerung gegen die jeweilige Regierung konfrontiert. In der Dominikanischen Republik protestieren die Menschen vor allem gegen die Wirtschaftspolitik der Regierung von Präsident Hipólito Mejía von der sozialdemokratischen PRD. Der Widerstand wird von den Gewerkschaften, Kirchen, Volksorganisationen und selbst vielen Unternehmern unterstützt. Bei einem zweitägigen Generalstreik Ende Jänner wurden ein Polizeioffizier und sieben Demonstranten erschossen.
In Haiti hat mittlerweile ein Großteil der Bevölkerung die Wandlung ihres großen Hoffnungsträgers, des Armenpriesters Jean-Bertrand Aristide, zu einem korrupten gewalttätigen Präsidenten satt und rebelliert. Aristide ruft die internationale Staatengemeinschaft um Hilfe an. Die USA, deren Liebkind der Präsident geworden ist, haben ihm ihre Unterstützung zugesagt.